Tag 03 - Bratislava - Budapest
Malte
- 3 Minuten - 465 WörterDie Fahrt nach Budapest soll die erste sein, in der sich das 1. Klasse Ticket als gute Entscheidung entpuppt.
Wir klicken das Ticket in der App und danach auf einer tschechischen Website eine Sitzplatzreservierung. Das ganze wirkt etwas komisch.
Am Bahnhof angekommen ist der Zug schon ausgeschrieben.

Wir bewegen uns die paar Schritte zum Gleis und warten. Als der Zug eintrifft, können wir unseren Wagen nicht sehen, steigen also irgendwo ein und bewegen uns im Zug durch die Waggons. Die zweite Klasse ist voll. Richtig voll. Es ist brühen warm (die Aussentemperatur liegt zu diesem Zeitpunkt bei 15 Grad), die Fenster sind beschlagen und - wie schon gesagt - hier trägt man keine Maske mehr.
Die erste Klasse ist leer. Wir haben ein Abteil für uns alleine und reisen gemütlich nach Budapest. Ich nutze die Zeit für ein paar Github Issues und freue mich, dass das mobile Internet relativ stabil ist.
Nach zweieinhalb Stunden kommen wir in Budapest Nyugati an. So Spektakulär wie der Südbahnhof in Frankfurt, ignorieren wir das Ding und bewegen uns direkt zum Hotel. Wir checken ein, legen die Rucksäcke im Zimmer ab (welches an ein Tinyhouse erinnert) und gehen etwas essen.
Den Rest des Tages versuchen wir herauszufinden, wie wir weiter kommen. Wir haben zwar drei Nächte in Budapest eingeplant, aber die Fahrt danach wirkte zum Zeitpunkt unserer Ankunft noch etwas undurchsichtig.
Folgende Möglichkeiten stehen zur Wahl:
- Ein Sitzplatz in einem Direktzug. 15 Stunden und 25 Minuten Fahrtzeit für sechs Euro pro Person.
- Ein Schlafwagen in einem Direktzug. 16 Stunden Fahrtzeit für 100 Euro pro Person. Teilweise mit Dusche und Toilette in der Kabine, teilweise ohne.
- Ein Schlafwagen in einem Zug einer privaten Zuggesellschaft ab Arad. Elf Stunden Fahrtzeit für 55 Euro pro Person. Dusche und Toilette in der Kabine.
Von der dritten Option wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts, bewegen uns also zum Hauptbahnhof, welcher von aussen ziemlich beeindruckend wirkt, von innen aber leider eine große Baustelle ist, und suchen einen Schalter.

Budapest Hauptbahnhof
An einem der Schalter angekommen fragen wir nach unseren Optionen und werden mit einer Ignoranz gestraft, die man sonst nur von deutschen Beamten kennt. Wenn man nicht weiß was man will, bekommt man hier nicht geholfen. Hätten wir ahnen können.
Wir gehen also wieder, recherchieren 30 Minuten im Internet und entscheiden uns für Variante 3. Auf einer Website, die ein Beispiel für ein XSS-CTF sein könnte, trage ich meinen Kreditkartendaten ein und warte seitdem nur darauf, dass mein Handy mich über kuriose Abbuchungen informiert.
Der Plan ist nun folgender: Mittags nach Arad fahren, dort etwas essen und Transsylvanien erleben und gegen Abend dann in den Nachtzug einsteigen, der uns um 7:20 Uhr am Folgetag in Bukarest abliefern soll.
Ob es den Zug wirklich gibt, werden wir in drei Tagen erfahren. Bis dahin erkunden wir Budapest.