Tag 06 - Arad - Bukarest
Malte
- 3 Minuten - 511 WörterWir kommen mit leichter Verspätung in Arad an und können den Nachtzug schon an einem anderen Gleis sehen. Der Zug ist leicht zu erkennen, weil er recht auffällig bemalt ist. Sollte es irgendwo einen Zirkuszug geben, stelle ich ihn mir so vor.

Der Bahnhof macht einen soliden Eindruck. Alles ist gut beschildert, die Personen an den Schaltern sind hilfsbereit und eine kleine Bäckerei gibt es auch.
Da wir noch etwas mehr als eine Stunde Zeit haben, erkunden wir etwas die Gegend um den Bahnhof. Arad wirkt wenig einladend. Noch immer muss ich mich an das Landschaftsbild gewöhnen.
Wieder am Bahnhof angekommen, steht am Gleis schon ein gut gekleideter Schaffner und empfängt uns. Wir zeigen unser Ticket und werden von ihm in die richtige Richtung gelenkt.
Beim Betreten wird klar, dass das hier um weiten bequemer wird, als die fünf Stunden, die wir gerade verbracht haben.

Auch die Kabinen wirken sehr einladend.

Nachdem wir uns kurz eingerichtet haben, kommt auch schon der Schaffner und bring uns zwei Flaschen Wasser und zwei Sandwiches. Nichts wildes, aber eine nette Aufmerksamkeit.

Die Kabine und der Zug sind sehr sauber. Auch das Badezimmer macht einen guten Eindruck. Es gibt noch eine verschlossene Tür, die zur nächsten Kabine führt. Wenn man mit mehreren Personen reist, kann man ein “Apartment” buchen. Das sind dann zwei Kabinen bei denen die Zwischentür nicht verschlossen ist.
Was nach kurzer Zeit auffällt: Es ist warm. Sehr warm sogar. Das Problem spitzt sich zu, nachdem klar wird, dass die Heizung sich nicht wirklich einstellen lässt.
Glücklicherweise kann man das kleine Fenster öffnen. Um es die ganze Fahrt über offen zu lassen, ist es draussen aber zu kalt.
Als wir dann irgendwann den Lichtschalter des Bades gefunden haben (er ist über der Eingangstür der Kabine, wie auch der Heizungsschalter), merken wir beim Einschalten, dass damit auch ein Lüfter im Bad angeht. Da der Zug sich im Moment noch nicht bewegt, klingt der Lüfter sehr, sehr laut. Später stellt sich dann allerdings heraus, dass das ein Witz ist, gegenüber der Grundlautstärke im Zug.
Und damit sind wir auch beim Hauptproblem dieses Nachtzuges. Er ist sehr laut. Bei langsamer Fahrt ist es ok und man kann einigermaßen schlafen, aber sobald die Geschwindigkeit steigt, steigt der Lärm gleichermaßen an. Das macht die Nacht relativ kurz bzw. sorgt dafür, dass wir immer mal wieder aufwachen, wenn der Zug eine schnelle Passage erreicht.
Um 6:30 Uhr geht dann aber auch schon der Wecker, weil ich unbedingt noch die Dusche ausprobieren will. Weil ich es zu eilig habe, setze ich mich nicht mit der Dusche auseinander und dusche mit eiskaltem Wasser. Das ist nicht weiter schlimm, anfangs aber etwas unangenehm.
Als ich dann mit Duschen fertig bin, fällt mir ein weiterer Schalter auf, mit dem man wohl einen kleinen Kessel erhitzen kann. Ein paar Minuten später kommt dann wirklich warmes Wasser aus der Dusche. 🤷
Den Rest der Fahrt schauen wir aus dem Fenster. Der Zug hat gute 30 Minuten verspätung und wir sollten wahrscheinlich gerade planen, was unsere nächsten Schritte sein werden, aber das Leben ist gerade zu gut.
